
Aschheim, 14.10.2024 – In einem dramatischen Saisonfinale der Münchner Ü50-Liga hat der FC Fürstenfeldbruck den langjährigen Serienmeister FC Bayern München sensationell entthront. Mit einem 4:4-Unentschieden sicherten sich die Brucker den Titel.
Die Spannung lag in der Luft, als die beiden Teams im Sportpark Aschheim aufeinandertrafen. „Jetzt ist es halt endlich soweit – das Warten hat ein Ende“, fasste der Brucker Spieler Bernhard Lutz die Vorfreude auf das Spiel treffend zusammen. Doch was folgte, war ein Krimi, der bis zur letzten Sekunde alles von Spielern und Fans abverlangte. Dabei hatte Bruck die perfekte Ausgangslage.
Perfekte Ausgangslage, doch der Gegner war zäh
Mit einem 3-Punkte-Vorsprung gingen die Brucker in dieses letzte und entscheidende Saisonspiel. Bayern München, die sich in diesem Jahr bereits die Deutsche Meisterschaft in Berlin sichern konnten, stand unter Druck, während den Bruckern lediglich ein Unentschieden für den Titelgewinn ausreichte.
Frühe Führung der Brucker, doch Bayern bleibt gefährlich
Das Trainergespann Aicher/Griesgraber setzten von Beginn an auf eine solide Defensive und schnelle Gegenstöße. Ihr Plan ging auf: Bereits in der 12. Minute führte Franz Sinnreich einen schnellen Freistoß perfekt aus, um das Geburtstagskind Thomas Statnik zum 1:0 zu assistieren. Doch die Bayern, unter der Führung ihres Spielertrainers Michael Mucha, ließen sich nicht entmutigen. Mit zunehmender Spielzeit erhöhten sie den Druck und erspielten sich einige gute Chancen. Der Brucker Torwart Markus Wiedemann zeigte jedoch eine starke Leistung und verhinderte mehrfach den Ausgleich. In der 25. Minute war es dann aber so weit: Nach einem abgefangenen Abschlag bediente Markus Wünsche seinen Sturmkollegen Michael Mucha, der den Ball eiskalt im kurzen Eck versenkte. 1:1 – Das Spiel war wieder völlig offen.
Die zweite Halbzeit – ein Wechselbad der Gefühle
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Kaum war der Ball wieder im Spiel, da legte Bruck los wie die Feuerwehr. Altmann setzte zu einem atemberaubenden Sololauf über 40-Meter an und bediente Statnik mustergültig. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schob die Kugel zum 2:1 ins Netz.
Die Bayern erhöhten sofort den Druck und drängten auf den Ausgleich. In der 57. Minute fälschte Klaus Spieleder eine Flanke unglücklich ins eigene Tor ab. 2:2 – alles wieder offen.
Ein Hattrick zum Träumen
In der 70. Minute vollendete Thomas Statnik einen schnellen Angriff der Brucker zum 3:2. Nach einem Ballgewinn von Andreas Liszy schaltete dieser blitzschnell um und schickte Statnik in die Tiefe. Der Brucker Stürmer umkurvte den Münchner Torhüter Mario Lautenbach und belohnte sich selber mit seinem dritter Treffer in diesem Spiel – ein Hattrick zum Geburtstag. „Das muss es doch gewesen sein“, riefen die Brucker Fans und bejubelten Ihren Goalgetter.
Das Spiel der Emotionen
Die Freude über die Führung währte nur kurz. Zwei Minuten später schlug das Schicksal gnadenlos zu: Ein vermeintlich harmloser Schuss rutschte Wiedemann durch die Finger. Die folgende Ecke verwandelte Michael Mucha in der 85. Minute eiskalt zum 3:3.
Die Nachspielzeit wurde zur Zerreißprobe. In der 97. Minute dann der Schock: Ein abgeprallter Ball landete unglücklich vor den Füßen von Altmann, der ihn ins eigene Tor lenkte. 4:3 für die Bayern! Die Brucker Spieler sanken entkräftet zu Boden. Déjà-vu: Genau wie im Hinspiel kassierten sie in der Nachspielzeit exakt das gleiche Eigentor. Kapitän Obermeier konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: ‚Das ist einfach zu bitter!‘
Die letzte Aktion – ein Moment für die Ewigkeit
Schiedsrichter Bernd Brückner hatte das Spiel jedoch noch nicht abgepfiffen. Mit dem letzten Willen drängten die Brucker nochmal nach vorne, während die Bayern mit aller Kraft verteidigten. In der 9. Minute der Nachspielzeit nahm Schiedsrichter Brückner die Pfeife in den Mund, um das Spiel zu beenden. Da wird Anton Preitsameter ca. 35 Meter vor dem Bayern Tor auf halb linker Position nochmal gefoult – der letzte Freistoß, die letzte Chance. Alle Feldspieler, sogar Torwart Wiedemann, stürmten in den Strafraum der Bayern. Markus Altmann zirkelte den Ball gefährlich ins Geschehen. Branko Marcetic köpfte den Ball Richtung Tor. Der Bayern Spieler Franz Gottwald lenkt ihn zwar per Kopf noch an die Unterlatte, bekam den Abpraller aber genau an den Rücken und von dort ging der Ball ins Tor. 4:4 – Es war die letzte Aktion, Brückner pfiff nach dem Tor direkt ab.
Der Jubel war ohrenbetäubend. Unfassbar, was hier passiert war! Nach Jahren der Dominanz des FC Bayern München hatten die Brucker den großen Coup gelandet. Die Meisterschale wechselt den Besitzer.
„Ein Spiel, das in die Geschichte eingehen wird“, schwärmte Sportdirektor von Kummant nach dem Spiel. „Unsere Fans haben heute nicht nur ein Spiel gesehen, sondern ein Stück Fürstenfeldbrucker Fußballgeschichte miterlebt.“
Und tatsächlich: Die letzte Minute dieses Spiels wird wohl für immer in den Köpfen der Zuschauer und Spieler bleiben.
Die Nacht gehört den Bruckern
Spieler und Fans feierten ausgelassen diesen historischen Erfolg im Sportpark Aschheim. „Warum nur ist heute Montag?“, fragte Präsident Griesgraber mit einem breiten Lächeln zum Abschluss des Abends. Ein Moment, der für immer in Erinnerung bleiben wird – denn die Meisterschale kommt endlich nach Fürstenfeldbruck!
Spielinformationen:
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Datum: Montag, 14.10.2024
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Uhrzeit: 19:00 Uhr
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Ort: Sportpark Aschheim, Stadion | Am Sportpark 4 | 85609 Aschheim
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Schiedsrichter: Bernd Brückner
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Liga: Senioren E Oberliga München